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Hack Font: Neue Schriftart für Coder

Veröffentlicht von Benjamin Marwell am

Es gibt mal wieder mit der freien Hack Font eine neue, richtig gute Programmier-Schriftart. Hack ist darauf ausgelegt, besonders gut lesbar zu sein und bringt gleich ein richtig gutes Hinting mit. Ich bin sofort überzeugt gewesen. Sie ist Open Source und universell einsetzbar. Außerdem wurde gerade die Version 2.010 der Hack Font veröffentlicht. Daher möchte ich sie hier gerne vorstellen.

[caption id="attachment_5902" align="aligncenter" width="1161"]Hack Font WaterfallHack Font Waterfall[/caption]

Design und Ästhetik

Eindeutige Zeichen

Die Hack Font ist - wie der Name wohl schon kenntlich macht - besonders auf die Lesbarkeit für Entwickler und »Hacker« ausgelegt. Das bedeutet, dass die Schrift ähnliche Zeichen besonders differenziert darstellen muss, etwa eine Null (0) und ein O, sowie die Zahl eins (1), das kleine L (l) und ein großes i (I). Diese dürfen für Entwickler und Shell-Hacker nicht zu ähnlich aussehen.

[caption id="attachment_5906" align="aligncenter" width="2048"]Uneindeutige Zeichen: Hack Font und andereUneindeutige Zeichen: Hack Font und andere[/caption]

Der Vergleich zeigt: Während eine Standard-Schriftart (hier: Calibri) die Unterscheidung zumindest nicht besonders vereinfacht, ist die Unterscheidung bei allen Programmiersprachen recht einfach. Hack hat allerdings ein gerades g, welches etwas schwerer von der Neun zu unterscheiden ist, als bei Consolas oder Inconsolata-g. Auch die Null sticht durch den senkrechten statt schrägen Strich bzw. Punkt fast schon unangenehm heraus - das ist aber gerade so gewollt. Besonders gut gefällt, dass bei Consolas und Hack die spitzen Klammern nicht zu klein sind - diese sind bei Inconsolata-g doch etwas zu sehr nach oben versetzt, was im Quellcode komisch aussieht. Bei Hack laufen sie zudem noch etwas spitzer zu, bei Consolas eher stumpf - was besser gefällt, muss jeder für sich entscheiden.

Besonders interessant ist aber wohl das kleine L (l): Im Gegensatz zu den anderen Schriften hat es als einzige Glyphe keine Serifen, sondern ist rund gesetzt. Dadurch lässt es sich besonders einfach von den anderen Schriftarten unterscheiden. Dennoch behält es das »Fähnchen« bei, welches doch so typisch für diesen Buchstaben ist.

Fließtext in der Shell

In einer festbreiten Schrift (engl. monospace Font) werden üblicherweise keine großen Texte gelesen, aber Anleitungen und Sourcecode-Kommentare sind doch öfters mal mehrere Zeilen oder gar Bildschirmseiten lang. Wichtig ist also, dass die Schrift auch in jedem Falle gut lesbar bleibt.

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Wie man sieht, hat Hack in Größe 10pt vor allem eine andere Höhe als etwa Consolas mit 10pt (kleiner) oder 11pt (größer). Auch ist der Abstand zwischen den Zeilen kleiner (line-height) - und zwar wesentlich. Außerdem wirkt die Hack Font (hier mit Hinting) wesentlich kräftiger als Consolas, was der Erkennung der Schriftzeichen zu Gute kommt. Bisher fand ich die Microsoft-Schriftart Consolas immer sehr unangefochten gut, aber Hack hat hier für mich eindeutige Vorteile in der Lesbarkeit.

Weitere Fließtextbeispiele finder ihr unter http://chrissimpkins.github.io/Hack/font-specimen.html.

Quellcode in Eclipse

Auch in Eclipse (hier: Bildschirmfotos von Eclipse mit PHP-Code unter Ubuntu) sieht die Hack Font sehr gut aus. Diese Schriftart verschönert das Bild, welches sich durch den Quellcode ergibt, ungemein. Die Zeilen sind klar voneinander getrennt und nicht zu dicht aneinander, ohne dass das Gefühl entstünde, dass diese zu weit auseinander lägen.

[caption id="attachment_5921" align="aligncenter" width="1280"]Hack Font in Eclipse mit PHPHack Font in Eclipse mit PHP[/caption]

Hier zu sehen ist mein Webtrees-Plugin »json-ld«, welches ich bereits vorgestellt hatte. Man sieht deutlich, dass besonders die leeren Zeilen eine Ruhe in den Quellcode bringen, ohne Platz zu verschwenden. Die Fettschreibung der reservierten Wörter ist kräftig, aber noch dezent. Es ergibt sich ein tolles Gesamtbild. Unter Windows war mein Eindruck allerdings weniger gut - dort schien die Schriftart in Eclipse eher dünn und unscharf zu wirken.

Hinting (Aliasing)

Die OTF-Version, die auch auf den obrigen Bildschirmfotos zu sehen ist, lässt sich auch ohne Hinting betreiben. Den Unterschied möchte ich in einem Terminal deutlich machen, da die Schriftart wohl am ehesten in Terminals oder in einer IDE (Entwicklungsumgebung) wie Eclipse, Netbeans, PHPStorm etc. genutzt wird.

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Der Vergleich zeigt deutlich: Integrierte Anti-Aliasing-Funktionen in OpenType werden entweder unter Windows 7 nicht genutzt, oder die Schriftart ist bewusst so einfach gehalten. Die Hack Font ist in jedem Fall gut zum Entwickeln geeignet, da sie auch ohne Antialiasing (Hinting) nur wenig an Lesbarkeit einbüßt - andere Schrift schneiden hier unter Umständen wesentlich schlechter ab.

Download der Hack Font

Wollt ihr Hack benutzen, so könnt ihr sie von der Github-Seite herunterladen. Dabei werden drei Varianten angeboten:

  • Truetype-Variante (.ttf) Für ältere Systeme, die nicht mit OTF umgehen können. Hier kümmert sich das Betriebssystem mehr oder weniger gut um das Hinting.
  • OpenType Font-Variante (.otf) Hier sind Informationen zum Hinting bereits eingebaut, so dass die Schriftart in wohl jedem Falle gut aussieht.
  • Webfont (.woff/.woff2) Für das Web optimierte  Variante der Hack Font, mit leichten Änderungen.

Meine Erfahrungen sind, dass die OTF-Variante in den meisten Anwendungen am Besten aussieht. Eine traurige Ausnahme bildet hier Eclipse, wo die Schrift sehr dünn wirkt.